«Codes for the representation of currencies»

Revision ISO 4217

Bei ISO-Standards ist es die Regel, dass alle 5 Jahre überprüft wird, ob ein Standard revidiert, aktuellen Begebenheiten angepasst oder aus anderen Gründen verändert werden muss. Im Jahr 2020 war dies unter anderem beim ISO 4217 der Fall. Da Währungs-Codes in fast allen Domänen der Finanzindustrie vorkommen, übernahm die TK STM die Koordination der Abklärungen in der Schweiz. Mit SIX Financial Information AG, als Maintenance Agency im Auftrag der ISO, sollte die Antwort der Schweizer Standardisierungsgemeinschaft auch besonders fundiert ausfallen.

Die Frage nach der Aufnahme von Kryptowährungen wird sich mit der Einführung von ISO 24165 «Digital Token Identifier (DTI)» sehr bald lösen. Die Maintenance Agency informierte jedoch, dass bei den rein nummerischen Codes – 756 für CHF – nur noch etwas über zwanzig Codes für neue Währungen vorhanden seien. Bei der alphanumerischen Darstellung ist es weniger kritisch, da diese aus dem Ländercode und einem dritten Buchstaben für die Währung bestehen. Neue, in diesem Fall staatlich anerkannte Währungen gibt es immer wieder. So kann es sein, dass ein Land eine Währung ersetzt oder eine zusätzliche Währung einführt. So auch die Schweiz mit den drei Währungen CHF, CHW und CHE. Weiter gibt es Länder wie Montenegro, die aktuell keine eigene Währung haben, jedoch vielleicht eine einführen könnten, oder aus einem bestehenden Währungsverbund austreten und eine eigene Währung einführen wollen.

Unsere Abklärungen in der TK STM konzentrierten sich darauf festzustellen, in welchen Systemen und Geschäftsfeldern welche Art von Währungscodes verwendet werden und was bei einer Anpassung des Standards zu beachten wäre. Die Abklärungen ergaben, dass numerische Codes vor allem in älteren Banksystemen und in der Kartenwelt noch verbreitet sind und genutzt werden. Eine allfällige Erweiterung des Standards müsste also darauf Rücksicht nehmen. Kommt dazu, dass die Schweizer Expertinnen und Experten Verbesserung bei der Publikation der Codes vorschlagen.

Eine Abstimmung ergab jedoch, dass ausser der Schweiz nur drei Länder den Bedarf nach einer Revision sahen, zwölf Länder den Standard für die nächsten fünf Jahre in seiner aktuellen Ausgestaltung jedoch bestätigten. Weitere Länder haben sich nicht zur Frage geäussert. Mit diesem klaren Abstimmungsergebnis steht fest, dass am Standard vorerst nichts geändert wird. Die Maintenance Agency wird sich allerdings überlegen, wie sie reagieren soll, wenn in den nächsten Jahren eine Vielzahl von neuen Währungen registriert werden muss und für dies ein numerischer Code notwendig wird. Hier wird sicher das Thema «Central Bank Digital Currency» eine Rolle spielen, weil die Central Bank im Gegensatz zu anderen digitalen Währungen oder Assets eine direkte Verbindung zu den staatlichen Währungen hat. Dieser Aspekt wurde auch bei einer Rückmeldung aus einem Land erwähnt, das für eine Revision gestimmt hat. Bei Bedarf ist die TK STM bereit, diese Diskussion für die Schweizer Finanzindustrie wieder aufzunehmen.

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